Temple of Love

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Workshop im Rahmen der Ausstellung 'Temple of Love' Bétonsalon. Courtesy the artist © Bétonsalon

Organisator*innen: SOCIETIES (Paris)
Teilnehmer*innen:
Gaëlle Choisne, Thomas Conchou, Christophe Machet, Moritz Maria Karl, Marina Stanimirovic, Lukas Wegwerth
Daten: Juli 2020 – November 2020
Orte: gr_und (Berlin), Ecole des Actes (Aubervilliers)

Temple of Love ist ein laufendes kollaboratives Projekt der französischen Künstlerin Gaëlle Choisne, an dem der deutsche Architekt Moritz Maria Karl und der französische Kurator Thomas Conchou beteiligt sind. Temple of Love versucht, künstlerische, architektonische und pädagogische Praktiken durch das Prisma sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Überlegungen und Verantwortlichkeiten zu entwickeln. Ziel des Projekts ist es, innovative Recycling-Praktiken innerhalb eines architektonischen und künstlerischen Projekts zu entwickeln, das das Bewusstsein um die Problematik von Kunststoffabfällen zu schärfen und neue Horizonte für die Wiederverwendung solcher Materialien zu eröffnen.

Der zweite Teil des Projekts wird in Form einer Kunstkommission im Rahmen des Programms „Die Neuen Auftraggeber“ (Les Nouveaux commanditaires) der Fondation de France stattfinden, die vom Verein SOCIETIES getragen wird. Die Kommission besteht aus Organisator*innen und Teilnehmer*innen der École des Actes, eine experimentelle kulturelle Mikrostruktur, die durch Workshops und diskursive und künstlerische Produktionen dazu beiträgt, über die Beziehung der Bewohner*innen Aubervilliers’ und Seine-Saint-Denis’ und die Kunst, die dort durch Workshops und diskursive und künstlerische Produktionen stattfindet, nachzudenken. Unter der Leitung von Gaëlle Choisne werden die Beteiligten eine architektonische Skulptur aus recyceltem Plastik konstruieren. Es geht darum, neue Methoden des gemeinschaftlichen Zusammenlebens vorzuschlagen und gleichzeitig Raum für Begegnungen, Austausch, handwerkliche sowie künstlerische und pädagogische Aktivitäten zu schaffen. Das skulpturale Dispositiv untersucht einerseits das Potenzial von Liebe als Haltung und Form von Fürsorge, Widerstand wie Mut und andererseits die Idee des Tempels als Ort der Versammlung, des Schutzes und der Großzügigkeit. Dies sind Grundwerte der École des Actes, die Raum zum Nachdenken über Gastfreundschaft, bürgerliche Institutionen, Lernen, Leben und gemeinsames Teilen schafft. Im Rahmen der Skulptur drehen die Teilnehmer*innen zudem eine Miniserie, die die École des Actes und ihre Auszubildenden vorstellt.

Gaëlle Choisne (*1985) befasst sich in ihren opulenten Installationen mit zeitgenössischen Themen wie klimatischen, politischen und gesellschaftlichen Katastrophen, Ressourcenausbeutung und der Überreste des Kolonialismus. Sie verbindet esoterische kreolische Traditionen, Mythen und Volkskulturen und entwickelt insbesondere durch Workshops für plastische und architektonische eine anspruchsvolle und kooperative Forschungspraxis.

In Kooperation mit der École des Actes, dem Fonds PERSPEKTIVE für zeitgenössische Kunst & Architektur und dem vom französischen Kulturministerium initiierten Kultur- und Lernsommer vereint ein Workshop die Auszubildenden der École des Actes und die Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen Marina Stanimirovic, Lukas Wegwerth, Moritz Maria Karl und Christophe Machet vom 20. bis 24. Juli im Rahmen der Veranstaltung „Plaine d’Artistes“ in La Villette.

  • 20.–24.07.2020: Workshop, La Villette (Paris)
  • 23.10.2020–04.12.2020: Ausstellung mit Workshops und digitalen Formaten während der Ausstellungsdauer, gr_und (Berlin)
  • 2020: Publikation