Ausschreibung Achitektur Ideenwettbewerb 2023 – Growing villages

Deadline 31.08.2023

Dieser Wettbewerb richtet sich an in Deutschland oder in Frankreich lebende Berufseinsteiger*innen, die in den Bereichen Architektur, Landschafts- und Stadtplanung, Design und bildende Künste arbeiten. Die Bewerber*innen sind aufgerufen, sich das Dorf von heute oder sogar der Zukunft vorzustellen.

 

PERSPEKTIVE ist ein deutsch-französischer Fonds für kreativen Austausch, der 2014 vom Büro für bildende Kunst des Institut français Deutschland ins Leben gerufen wurde.

Im Jahr 2023 entwickelt sich der Fonds weiter und erhält ein neues Format für die Architektur: einen Ideenwettbewerb. Mit dem Titel GROWING VILLAGES – The future is not metropolitan richtet er sich an in Deutschland oder in Frankreich lebende Berufseinsteiger*innen, die in den Bereichen Architektur, Landschafts- und Stadtplanung, Design und bildende Künste arbeiten.
GROWING VILLAGES – the future is not metropolitan
Vor fast 20 Jahren befasste sich die Ausstellung „Shrinking Cities“ (kuratiert von Philipp Oswalt) mit dem Niedergang großer Weltstädte (Detroit, Manchester, Halle/Saale, Iwanowo). Die durch den Bevölkerungsrückgang und die wirtschaftlichen, politischen und industriellen Krisen geschwächte Dynamik verhinderte dennoch nicht eine gewisse Innovationsfähigkeit und Kreativität.
Zwei Jahrzehnte, eine globale Pandemie und eine Klima- und Energiekrise später werden die Grenzen bezüglich der Lebensqualität in Großstädten deutlich. Andere Lebensräume – wie Kleinstädte und Dörfer – gewinnen aufgrund des sich bietenden Raums, der Nähe zur Natur und des Lebensrhythmus an Attraktivität. Home-Office und Umweltnotstände ziehen immer mehr junge Berufstätige und Familien in die ländlichen Gebiete.
Learning from … the metropolis
Wie kann man diese Gebiete gestalten, ohne ihr Qualitätsniveau zu senken? Wie können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der digitalen Welt angezogen werden und welche Alternativen gibt es zu ihren Arbeitsplätzen in Hochhäusern aus Glas und Stahl? Wie kann man sich auf dem Land ohne öffentliches Verkehrsnetz “fortbewegen” und dabei das Klima schützen? Kann man Gebäude in Piseebauweise oder mit anderen lokalen und natürlichen Baumaterialien errichten? Wie können Dörfer entwickelt werden, ohne die Baufehler der Großstädte zu wiederholen?
Heimat, Entschleunigung, Feiern und Videospiele
Es gibt zahlreiche kulturelle Beispiele, die sich mit der Rolle des ländlichen Raums befassen: vom charakteristischen deutschen Dorf in der Fernsehserie Heimat (Edgar Reitz, 1984) über die utopischen und visionären Versuche der Hippiegemeinschaften in den 1970er Jahren (Kollektivierung, Selbstversorgung, geodätische Architektur) bis hin zu den Neubauern des 21. Jahrhunderts, die sich der Entschleunigung verpflichtet haben. Nicht zu vergessen die verrückten Experimente des Burning-Man-Festivals in der Wüste von Nevada, aber auch der enorme Erfolg des kollaborativen Videospiels Minecraft, bei dem jeder sein Dorf aus Pixeln aufbaut.
Die Inspirationen für die Schaffung und Entwicklung von Dörfern – und neuen, kleinen städtischen Einheiten am Rande der großen Metropolen – sind zahlreich.
Die Bewerber*innen sind aufgerufen, sich das Dorf von heute oder sogar der Zukunft vorzustellen. Ein Dorf, das sich weiterentwickelt, wächst und gedeiht, ohne dabei zu einer Großstadt zu werden. Ein soziales und gesellschaftliches Gebiet, das die Natur respektiert …
Dabei geht es nicht darum, technische, wirtschaftliche oder logistische Probleme zu lösen, sondern neue, utopische, überraschende und aufregende Situationen zu schaffen und zu erfinden.
Die einzigen Grenzen sind die der Vorstellungskraft der Wettbewerber*innen!

 

Jury:
Olivier Gaudin, Professor an der Hochschule für Natur und Landschaft (École de la nature et du paysage – INSA CVL) in Blois, Frankreich
Djamel Klouche, Gründer und Hauptpartner des Architekturbüros AUC, Paris, und Professor an der ENSAV (Versailles Architecture School)
Jan Liesegang, Mitbegründer von raumlaborberlin und Professor an der Bergen Architecture School
Antje Stokman, Landschaftsarchitektin und Professorin für Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung an der HafenCity Universität Hamburg

 

Um teilnahmeberechtigt zu sein, müssen die Bewerber*innen: 
– einen Wohnsitz in Frankreich oder in Deutschland haben;
– im Bereich der Architektur, Landschafts- und Stadtplanung, des Designs oder der bildenden Kunst tätig sein;
– eine Steuernummer (Tax Registration Number/N° de SIRET) besitzen;
– mindestens 18 Jahre alt sein.

 

Die Bewerbungen werden der Jury anonym vorgelegt.

 

Einzureichen sind:
– 3 bis 6 Bilder (Pläne, Zeichnungen, Schnitte, Collagen, computergenerierte Bilder)
– ein Text von maximal 500 Wörtern entweder auf Deutsch und Französisch oder nur auf Englisch als PDF-Datei
– das vollständig ausgefüllte und unterschriebene Teilnahmeformular.
Die Abgabe erfolgt spätestens am 31.08.2023 an perspektive@institutfrancais.de.
Besonderes Augenmerk legt die Jury auf:
– den kreativen Aspekt des Projekts
– die Integration des Projekts in das Gebiet, seine Nachhaltigkeit
– die soziale Dimension, die Berücksichtigung der Inklusion
– den ästhetischen Aspekt des Vorschlags, aber auch auf humorvolle Einfälle

 

Auszeichnung
Die 10 besten Ideen werden im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im AIT-ArchitekturSalon in Hamburg im November 2023 ausgestellt.
Außerdem werden die 3 besten Ideen mit folgenden Preisen prämiert: Preisgeld in Höhe von 5.000 € für den ersten, 3.000 € für den zweiten und 2.000 € für den dritten Platz.

 

Zeitplan 2023
Juni – 31. August 2023: Veröffentlichung des Wettbewerbs & Projekteinreichungen der Bewerber*innen
Bis zum 23. Oktober 2023: Bekanntgabe der Gewinner*innen
23. November 2023: Öffentliche Veranstaltung in Hamburg, Deutschland: Ausstellung der 10 besten Projekte und Verleihung der Preise an die 3 besten Projekte.

 

Kontakt:
Bureau des arts plastiques
Marie Graftieaux, Leiterin
Alix Weidner, Kulturbeauftragte
Ansprechpartner für Rückfragen:
Tel +49 30590039244
Konzeptentwicklung und Beratung: Thibaut de Ruyter

Bildnachweis: Ninon Bonzom, “La montagne limousine, une forêt habitée ?” collage, 2018, aus ihrer Abschlussarbeit an der Hochschule für Natur und Landschaft (INSA CVL) in Blois, Frankreich. Design: Charlie Jouvet

Der deutsch-französische Ideenwettbewerb wird vom Büro für bildende Kunst des Institut français Deutschland organisiert und durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, das Goethe-Institut e.V., das Kulturministerium Frankreichs und das Institut français Paris unterstützt.